Dr. Marschik gab gleich zu Beginn in seinem Impulsvortrag einen spannenden Einblick in die Geschichte, Gegenwart und zukünftige Strategie der Europapolitik Österreichs. Im Rahmen des Gesprächs mit Ilka Wölfle, stellvertretender Vorsitzenden der Europa-Union Brüssel, ging es neben den engen Beziehungen Österreichs zu den Ländern des Westbalkans, der oft als „Sonderweg“ wahrgenommenen Haltung bei Asyl & Migration, Energiepolitik und Wettbewerbsfähigkeit, auch um die verfassungsrechtlich fest verankerte Neutralität Österreichs. Aus Sicht des Botschafters bringt sich Österreich als neutrales Land und als EU-Mitgliedstaat trotzdem durch Hilfslieferungen bei kriegerischen Konflikten ein. Im Bereich der humanitären Hilfe unterstütze das Land ebenso und beteiligt sich aktiv an entsprechenden internationalen Missionen.
Zum Thema „wie geht es weiter mit der EU“ kamen Botschafter Marschik und Ilka Wölfle zu dem Schluss, dass die Gemeinschaft ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten gut aushalten kann. Wichtig sei dabei aus Sicht des Botschafters, dass alle Mitgliedstaaten eine Grundrichtung vor Augen haben und gemeinsam diese Ziele verfolgen. Dazu gehört für ihn auch, dass alle Mitgliedstaaten mitgenommen werden und den Interessen kleineren Staaten ausreichend Rechnung getragen wird.
Den Ausklang fand der interessante Abend durch persönliche Gespräche zwischen den Gästen auf dem Podium.
Von Isolde Fastner
Die Autorin ist Beisitzerin im Vorstand der Europa-Union Brüssel